Technik: Little Dino

Hintergrund

Als visueller Deep-Sky Beobachter brauche ich ein lichtstarkes Teleskop, mit dem ich die schwachen Lichtfutzelchen aufspüren kann. Da ich als Student nicht über ein unbegrenztes Budget verfügte, entschloss ich mich, die Spiegelgröße zu maximieren. Dies ging nur über einen Selbstbau, den ich im Jahre 1997 in Angriff nahm.

Der Selbstbau

Ich betrachte mich selbst eigentlich nicht als "Amateur Telescope Maker". Das waren für mich immer Leute, deren primäres Ziel das Bauen ist und nicht so sehr das Beobachten. Aber kaum dass ich ein Jahr lang mit dem 20cm beobachtet hatte, fand ich mich auf einmal wieder am Basteln!

Wieder sollte es ein "Dobsonian" werden. Ich setze dieses Wort in Anführungszeichen, da mein Teleskop aus einer Menge Spezialteile besteht, die nicht alle dem Gedanken von John Dobson entsprechen. Aber ich denke, die allermeisten Amateure verbinden damit ein Bauprinzip. Das Gitterrohrsystem hatte ich ja bereits gebübt, diesmal berechnete ich den Schwerpunkt von vorneherein. Es ging etwas das Studium mit mir durch und ich schrieb mir ein kleines Rechenblatt, in das ich die aktuellen Maße eintragen konnte und zu jedem Bauzeitpunkt die aktuelle Lage des Schwerpunktes berechnet bekam. Es stimmte am Ende auf weniger Millimeter genau!

Das Teleskop weist einige seltene Detaillösungen auf. Das ist zum einen die Spiegelzelle: Der Spiegel ruht auf einer 9-Punktlagerung (vorher berechnet, u.a. mit FEM) und ist durch einen Ring aus Roofmate vor Verrutschen gesichert. Die Stangen des Gitterrohrs weisen an beiden Enden jeweils eine Kugel auf und sind paarweise gefasst. Die Kugeln werden in Klemmblöcke gesteckt und sind im Spiegelkasten noch geführt. Dadurch ist es möglich, völlig ohne abzumontierende Teile auszukommen. Stangen reinstecken, Klemmen anziehen, fertig. Oft passt die Kollimation von Aufbauen zu Aufbauen. Ich habe darauf verzichtet, den Hut in den Spiegelkasten steckbar auszuführen. Dies ermöglicht eine sehr kompakte Bauweise, so dass der 16er locker in den Kofferraum eines Golf II passte. Das schaffen nicht viele ...

Technische Daten

(c) by Frank Leiter